Die Norweger

Hallo zusammen,

da der Wunsch zu einem solchen Beitrag gekommen ist und ich jetzt genug Eindrücke sammeln konnte, kann ich mal richtig loslegen 😀

Ich muss wohl mal etwas ausholen: Mein erster Kontakt mit Norwegern an sich war ja schon die junge Frau am Osloer Flughafen, die mir mit meinem Gepäck und dem Umsteigen geholfen hat. Das hat natürlich einen super positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Dieser Eindruck wurde bisher noch nicht verändert.

Heute habe ich erst eine Situation gesehen, die es in Deutschland nicht oft geben würde. Zwei Studenten rennen zum Bus – die fahren alle 5-10 Minuten – einem Studenten fällt etwas auf der Straße aus dem Rucksack und dieser merkt es nicht. Der Busfahrer hupt, zeigt auf die verlorenen Gegenstände und wartet auf die beiden Jungs. Hinter ihm kam schon der zweite Bus aber das macht dem Fahrer nichts aus. Die Norweger sind eher gemütlich und sehr offen, WENN das Gespräch einmal begonnen ist. Ansonsten sind die „Ausländer“ verantwortlich, um das Gespräch zu starten. Dazu wurden wir auch in der Orientierungswoche motiviert.

Norweger sind sehr in sich gekehrt. Trinken sie aber Alkohol, dann erkennt man diese Leute nicht mehr! Ich war am Samstag auf einer Party in der Fakultät für Marinetechnik. Da wurde nur Bier ausgegeben – mit 2,5% also vergleichbar mit Radler – und die Studenten waren soooo voll. Sowas habe ich noch nie gesehen. Einige der Mädchen hatten keine Kontrolle mehr über ihren Körper. Natürlich wurde überall Alkohol verkippt und die Klamotten, die ich anhatte, konnte ich direkt in die Wäsche werfen. Zum Glück dauert das Bügeln einer Chino nicht so lange mit einem Reisebügeleisen 😀

Was auch auffällt ist, dass die Norweger sehr sehr sehr sportlich sind. Deshalb gibt es auch 60 verschiedene Sportarten an der Uni und die Fitnessstudios sind immer gut besucht. Norwegen ist für mich auch das Land, in dem mehr Frauen als Männer im Freihantelbereich sind!

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es hier auch keine Ladys-Gyms, da Frauen und Männer überall gleichberechtigt sind, also auch zusammen trainieren können. Deshalb gibt es auch nicht dieses Gaffertum wie in deutschen Freihantelbereichen. Und man muss keine Schuhe im Studio tragen, sowie das allseits geliebte Handtuch ist auch keine Pflicht. Ein Traum für alle Partypumper 😀

Mir ist auch aufgefallen, dass hier fast keiner raucht. Im Bus stehen Jüngere für Ältere auf und im Bus werden erst alle Sitzplätze belegt – auch wenn man dann neben einem Unbekannten sitzt – bis man sich hinstellt. Unvorstellbar für Deutsche!

Ich hoffe damit sind die meisten Fragen beantwortet. Wenn nicht, einfach eine kurze Nachricht und ich versuche noch mehr herauszufinden 😉

Der Stadionbesuch

Hallo!

Am Sonntag stand der letzte Punkt einer wirklich super organisierten und spaßigen Orientierungswoche an. Es ging ins Lerkendal Stadion zum Spiel zwischen Rosenborg Trondheim und Tromsø IL. Das Spiel ging 3:1 für Trondheim aus und deshalb ist das Stadion auch fast vor Stimmung explodiert….Nicht!

Es waren 17.000 Zuschauer im Stadion, das schon sehr klein ist (nur 21.850 Sitzplätze). Es tut mir wirklich leid, dass ich ein solches Stadion, das sicher zu den besten des Landes zählt, mit dem Westfalenstadion vergleiche 😀

Lerkendal Stadion
Lerkendal Stadion

Aber bis auf ein paar Rauchbomben vor dem Anstoß war leider nicht viel von den „Ultras“ zu hören. Zwischenzeitlich habe ich einen Roller am Stadion vorbeifahren hören, weil die Stimmung so überragend war 😉

Trotzdem war es schön zu sehen wie die Stadionkultur in anderen Ländern ist. In Sachen Fußball bin ich ja noch nicht rumgekommen. Aufgefallen ist mir, dass es keine, wirklich gar keine, Sicherheitskontrollen gegeben hat!! Wir hatten sogar Rücksäcke dabei. Das hat keinen interessiert. Die Eintrittskarten für Studenten (≈ 5€) sind im Gegensatz zu allem anderen hier spottbillig. Ein Kumpel hat mir erzählt, dass er für das Rauchen einer Zigarette fast aus dem Stadion geworfen wurde. Das Abbrennen von Bengalos ist aber erlaubt 😀

Auch gibt es kein Bier, auch kein alkoholfreies, nur Cola Max.

Auf dem großen Bildschirm im Stadion wurde das Spiel aus Sicht des Fernsehzuschauers übertragen. Mit Wiederholungen und Zeitlupen! Unvorstellbar für Deutschland. Da könnte man die Fans ja gar nicht mehr zügeln, wenn man direkt im Stadion sehen könnte, dass der Robben gegen Dortmund mal wieder eine Schwalbe in einen Elfmeter verwandelt hat oder (Schläger-)Ribéry durchspielen darf.

Da das Stadion nur einen Steinwurf vom Studentenwohnheim entfernt ist und die Karten günstig sind, werde ich vielleicht noch einmal vorbeischauen.

Vor dem Spiel haben wir uns an der Uni getroffen und auf das Spiel vorbereitet. Dann sind die 1.200 Austauschstudenten zum Stadion gelaufen und dann als „Parade“ ins Stadion eingelaufen. Hieß im Endeffekt, dass wir einmal um das Spielfeld gelaufen sind und dann auf unsere Plätze gegangen sind. Habe es mir etwas anders vorgestellt aber war trotzdem cool.

Am Montag hat dann auch die zweite Uni-Woche begonnen und heute habe ich es das erste Mal geschafft zur Uni zu fahren, obwohl keine Veranstaltung war… Passiert 😀

Damit ihr mal seht, wie mein Stundenplan so aussieht:

Mein Stundenplan
Mein Stundenplan

Er sieht schöner aus als er ist. Ich muss nebenbei noch ein F&E-Projekt schreiben und so ein Stundenplan macht es für mich besonders schwer einen geregelten Tagesablauf aufzubauen. Ich muss zwar Vorlesungen vor- & nachbereiten aber das kann man keine 5 Stunden am Stück. Deshalb werde ich noch ein bisschen rumprobieren müssen, um einen Rhythmus zu finden. Aber das wird noch.

Die NTNUI (Sportorganisation der Uni) bietet Kabinen im Wald zur Miete an. Eine solche wollte ich wahrscheinlich mit ein paar Freunden für das übernächste Wochenende mieten. Diese Hütte habe ich mir rausgesucht. Mit Boot und Sauna. Und kostet pro Person nur ca. 3€ pro Nacht. Also ein richtiges Schnäppchen von dem man sicher noch ein leben lang erzählen wird.

Ich halte euch auf dem Laufenden 😀

Die erste Studienwoche

Diesen Blog gibt es immer noch und ich werde hier regelmäßig versuchen ein paar Eindrücke zu hinterlassen.

Die erste Woche hat mich wortwörtlich umgehauen! Es war zu viel für mich und meinen (gestählten :-D) Körper….

Am Montag stand das Treffen mit meinem norwegischen Betreuer für mein F&E-Projekt (Vorarbeit von der Masterarbeit) an. Dazu hatte sich ursprünglich ein Dortmunder Professor angekündigt und als dann insgesamt zwei Dortmunder Professoren und eine Doktorandin vor mir standen, war ich schon etwas erstaunt. Mehr aus den Socken hat mich aber die vorherige Einladung des norwegischen Professors zu einem offiziellen Dinner auf Kosten der Hochschule gehauen. Da aber nur zwei deutsche Gäste eingeladen waren (Professor 1 und ich), waren für die anderen Delegierten aus Dortmund kein Platz mehr frei und ich habe den Kürzeren gezogen, da ich in der akademischen Rangliste nicht mit Prof. Dr. mithalten kann. Noch nicht… Wie sich nach einer Viertelstunde in dem Gespräch herausgestellt hat. Denn dann wurde ich von den drei Professoren angeschaut und gefragt, ob ich nicht im Anschluss an meinen Master ein PhD-Programm anhängen möchte. Das Ergebnis daraus wäre der Doktortitel….

Das hört sich jetzt an wie ein Märchen, da einige Studenten auf der Suche nach einem solchen Platz sind, ich war in dem Moment – und bin es jetzt auch noch etwas – aber einfach gesagt überfordert. Ich wollte solch eine Entscheidung frühestens am Anfang des nächsten Jahres treffen, habe mich höflich für das Angebot bedankt, alles offen gelassen und versucht das Gespräch ohne weitere Überraschungen zu überstehen. Ein Doktor in Informatik würde mich nämlich mein Leben lang auf dieses Fach fixieren. Ich weiß noch nicht, ob ich das möchte. Diese Entscheidung hat mir die Tage danach einige Stunden Schlaf und die letzten 3 Tage auch die Stabilität meines Magens gekostet. Es war einfach zu viel… Ich finde, das muss ich auch mal offen zugeben, es ist nicht alles nur Friede-Freude-Eierkuchen. Dieses „Unterfangen“ 😀 Auslandssemester bedeutet auch viel kaltes Wasser und auch gerne mal unangenehme Situationen. Aber dafür mache ich das ja alles. Was sind ein paar Tage kacke Fühlen schon gegen die Erfahrung Leute aus Mexiko, Bulgarien, Bangladesch, Pakistan, Spanien, Frankreich, China, Litauen, USA, Moldavien, Brasilien und anderen Ländern der Welt kennenzulernen. Man kann über alles Mögliche reden, seien es die Unterschiede im Wäschewaschen, dem Staubsaugen, der Bildung, den Sportangeboten oder ganz einfach Fußball. Ich sammle in diesen Stunden, Tagen, Wochen, Monaten Eindrücke aus der ganzen Welt, die man durch Hotelurlaube niemals gewinnen könnte, denn ich lerne die guten, wie auch die schlechten Seiten eines jeden Landes, einer jeder Kultur und eines jeden Menschen kennen. Ungeniert und eiskalt. Sei es zum Beispiel, dass in Bangladesch, weder Staubsauger, noch Spül- oder Waschmaschine benutzt werden oder meine drei Mitbewohner bei aktuellen 10 Grad und Regen schon teilweise an ihre Schmerzgrenze kommen, obwohl es noch viel viel kälter wird 😀

Sei es ein Samstagabend, an dem ich nicht die Partystadt Trondheim erleben will, sondern zusammen mit meinem Mitbewohner in der Küche sitze und das Olympia-Finale zwischen Deutschland und Brasilien schaue, mit einem neuen Freund aus Litauen rede, der mir erklärt, dass die KTU (diese Hochschule in Litauen wurde mir von der FH Dortmund empfohlen) sauschlecht sein soll oder Leute aus Augsburg und einen Norweger treffe und mit denen bis in die bitterkalte Nacht hinein über Angeln und Unterschiede zu Deutschland rede 😀

Dazu erstmal genug. Aber das muss auch alles mal gesagt werden. Ein Auslandssemester ist nicht nur Studieren an einem anderen Ort, sondern auch das Teilen des Badezimmers und der Küche mit vorher Unbekannten, die immer mehr zu Freunden werden. Da kann ein Ausflug zu IKEA bei Starkregen zu einem Abenteuer werden 😀

Eine Situation, in der es nicht einfach ist: Ich warte seit – ich glaube – 2 Wochen auf ein Paket aus der Heimat (ich finde das Wort für „Zuhause“ klasse ;-)), weil es in Oslo beim Zoll liegt. Nun muss ich dort eine Liste mit Gegenständen einreichen, die sich in dem Paket befinden. Das Öffnen des Pakets scheint wohl zu viel Arbeit zu verursachen 😀

Gestern habe ich dann auch die ersehnten Informationen für einen Trip zu den Lofoten (So siehts da aus) bekommen. Aber auch zum Geirangerfjord möchte ich unbedingt noch (Der sieht so aus)! Wie die Planung weitergeht, werdet ihr hier erfahren.

Jetzt kommen noch ein paar Bilder, die ich zwischendurch gemacht habe 😀

Wetter heute (10 Grad)
Wetter heute (10 Grad)
Hacken verboten, auch wenn wir es lernen :-D
Hacken verboten, auch wenn wir es lernen 😀
Mein Weg zur Uni
Mein Weg zur Uni
Überall Teslas!
Überall Teslas!
Gruppe der O-Woche (wurde auf der FB-Seite der Uni gepostet) - soll das NTNU-Logo sein
Gruppe der O-Woche (wurde auf der FB-Seite der Uni gepostet) – soll das NTNU-Logo sein

Ich melde mich die Tage wieder!

Ach nochwas: Wenn ihr Themenwünsche habt, schreibt mich einfach an. Zum Beispiel wurde ich schon gefragt, wie die Norweger an sich so drauf sind oder wie das Essen ist. Dazu werde ich auch noch was schreiben. Denn: Wer nicht fragt bleibt dumm und voller Vorurteile 😉

Bis dahin…

Das Wochenende

Hallo!

Mich gibt es auch noch 😀

Die letzten Tage ist viel passiert und ich wollte mit dem Blogeintrag noch warten bis ich alle Bilder habe, habe aber jetzt keine Lust mehr zu warten. Deshalb hier der Eintrag:

Am Donnerstag hieß es „Wandertag“! Also gings los zum Ladestien..

Ladestien 1
Ladestien 1
Ladestien 2
Ladestien 2

Wir sind bei sonnigen 20° gewandert. Zum Abschluss sind wir noch im Fjord schwimmen gegangen. Die Bilder vom Schwimmen wollte ich euch nicht vorenthalten, warte aber noch darauf. Die werden folgen!

Am Donnerstagabend bin ich mit ein paar anderen in die Innenstadt gezogen und wir haben uns mal das Trondheimer-Nachtleben angeschaut. Die Clubs sind gut und donnerstags ist der Eintritt sogar kostenlos. Die Norweger spucken auch nicht ins Glas. Und kostümiert sind auch viele unterwegs. Um 2 Uhr machen dann aber auch schon alle Clubs zu. Da muss man früher anfangen 😉

Weil der Nachtbus schlappe 100 NOK (≈ 12€) für den Rückweg kostet, laufen wir die 4,5 km gerne wieder zurück 😀

Am Freitag standen abends nur ein Kubb-Turnier und die Party im Studentersamfundet an. Vorher habe ich in allen Schuhgeschäften versucht sportliche Schuhe für den alltäglichen Gebrauch zu finden. Ohne Erfolglos. Die wollen wohl mein Geld nicht haben 😉

Den Sonnenuntergang an der Uni mit Blick auf den Fjord wollte ich euch nicht vorenthalten…

Sonnenuntergang an der Uni
Sonnenuntergang an der Uni

Die Studentenparty verlief feucht-fröhlich und ich habe noch mehr Menschen aus allen Teilen der Welt kennengelernt. Zum Beispiel aus Münster 😀

Gestern stand Wäsche waschen an und abends der Movie-Abend an dem wir eine norwegische Komödie „Buddy“ geschaut haben. Anschließend war ich mit meinen neuen Freunden noch ein bisschen an der Uni und wir haben ein paar Fotos gemacht 😀

Wir
Links: Mexiko, oben: Pakistan, rechts: Spanien, weiß mit Sonnenbrand: ich 😀
NTNU!!
NTNU!!
Ein bisschen Spaß muss sein
Ein bisschen Spaß muss sein
Römer-Party
Römer-Party

Im ersten Bild sieht man, dass ich es sogar in Norwegen schaffe einen Sonnenbrand zu kriegen 😀

Hinter uns an dem NTNU-Logo seht ihr die Damen in weißen Gewändern. Das ist ein norwegisches Ritual, um die letzte Ferienwoche gebührend zu feiern. Hunderte Leute in weißen Roben laufen durch die Stadt und feiern. Leider habe ich zu spät davon erfahren, um meine Kostümkünste zum Besten zu geben….

Heute war der „Sport-Tag“ – natürlich mache ich täglich Sport – aber es stand Calisthenics auf dem Plan. Als Trainer hatte ich einfach mal einen der besten der Welt vollkommen besoffen vor mir stehen, der es dennoch geschafft hat einen Handstand ohne Probleme hinzukriegen 😀

Vorher habe ich noch meine Kleidung mit einem Reise-Bügeleisen gebügelt. Ein Spaß…. Nicht 😀

Ein Bügeleisen wird wahrscheinlich die nächste Anschaffung.

Das hat mich geschafft, im Anschluss habe ich dann noch im Fitnessstudio trainiert und mache mir jetzt Lachs mit Reis 😉

Bis dahin. Tschüssss

Trondheim Games

Hallöle,

Der gestrige Tag stand unter dem Motto „Trondheim Games“.

Begonnen hat der Tag natürlich wieder mit einer Informationsveranstaltung.

Informationsveranstaltung - Tag 3
Informationsveranstaltung – Tag 3

Dabei haben wir erfahren, dass es in Norwegen keine akademische Viertelstunde gibt! Wer zu spät zu einer Vorlesung kommt oder während der Vorlesung mit einem Kommilitonen quatscht, wird hochkant rausgeschmissen. Es sei ja schließlich unhöflich. Verständlich!

Von der Checkliste, die ein jeder Student hier abarbeiten muss, habe ich gestern den Punkt der Post-Registrierung abgeschlossen. Jetzt fehlen mir nur noch die Student-ID und die Registrierung bei der Polizei. Das ist machbar.

Nach der Informationsveranstaltung habe ich mir das Sportcenter auf dem Campus Gløshaugen angeschaut. Großes Fitnessstudio, eine eigene Boulder-Halle und weitere Räume für verschiedenste Sportarten. Einen Katalog zu allen angebotenen Sportarten (ich glaube insgesamt 34) habe ich mir auch gleich mitgenommen. Natürlich sind Sportler der größten Universität auch fester Bestandteil aller Nationalmannschaften des Landes. Nur mal so nebenbei zu dem Niveau in den Sportkursen 😀

Ab 12 Uhr gab es Mittagessen – natürlich Pizza 😀

Und ab 13 Uhr gingen die Trondheim Games los. Eine Schnitzeljagd – mit knapp 1300 Studenten – durch die Trondheimer Innenstadt. Aufgaben dabei waren zum Beispiel das Singen der Nationalhymne mit der gesamten Gruppe, die aus 10 Leuten bestand. Ich bereue es jetzt schon, dieses Video hochgeladen zu haben 😀

Danach kamen einfache Aufgaben, wie das Befragen eines Norwegers, beantworten von Fragen zu der Stadt und das Essen von braunem Käse. Unter Norwegern wird der Käse als ungenießbar gehandelt, ich finde den gar nicht so schlimm 😀

Anschließend ging es natürlich zum Training und danach habe ich mich mit meinen Zimmerkollegen verquatscht.

Viktor und ich haben um das Putzen des Badezimmers gewettet. Wir waren bei dem Trondheim Games in verschiedenen Teams. Derjenige, dessen Team schlechter abschneidet, muss das Badezimmer putzen. Ratet mal, wer das Badezimmer putzen muss….

Ich nicht 😀

Heute steht der Wandertag an. Ich habe auf anraten eines anderen Austauschstudenten eine leichte Route genommen, da diese ja Zoo hart in Norwegen sein sollen. Sollen sie nicht…

Toll, ich werde mich heute bei einem gefühlten Rentner-Spaziergang langweilen. Vielleicht laufe ich die Strecke einfach rückwärts, um es ein bisschen spannender zu machen 😀

So das war`s bisher. Bis dahin noch ein paar Fotos, die ich bei perfektem Wetter gemacht habe:

Ausblick von der Nidelva-Brücke
Ausblick von der Nidelva-Brücke
Gebäude der Studentersamfundet
Gebäude der Studentersamfundet
Das alte Uni-Gebäude
Das alte Uni-Gebäude

Immatrikulationszeremonie

Hallo Leute,

gestern (Dienstag) war die Immatrikulationszeremonie der NTNU. Was ich erwartet habe: Wie in Deutschland üblich – die neuen Studenten sitzen im Audimax und ein paar Leute halten Reden und dann ist fertig.

Die NTNU hat den Vogel abgeschossen! Im positiven Sinne.

Kulisse der Veranstaltung
Kulisse der Veranstaltung

Besser kann man diese Veranstaltung nicht zusammenfassen. Es war eine Mischung aus Festival und Konzert.

Begonnen hat alles mit dem Auftritt des Chors der Uni. Danach hat ein anscheinend national bekannter Moderator durch die Show – ja so kann man es am besten nennen – geführt. Er hatte etwas von Stefan Raab 😀

Der Moderator
Der Moderator

Danach kam noch einmal eine Rede des Rektors – auf Norwegisch gehalten aber synchron auf dem großen Bildschirm auf Englisch und Gebärdensprache synchronisiert. Ich war ja am Montag schon von der Rede des Rektors begeistert aber heute hat er sich übertroffen.

Solche Reden kenne ich sonst nur von Größen wie Steve Jobs aber die Rede des Rektors der NTNU kann da mithalten.

Anschließend betrat der Außenminister Norwegens!! die Bühne und hat eine Rede zu der aktuellen Situation der Welt und die Bedeutsamkeit von Wissen erläutert. Wie ich von Eva erfahren habe, wurde endlich mal eine Stellungnahme zum aktuellen Geschehen des Außenministers erwartet und meiner Meinung nach hat er diese mit der Rede gebracht.

Børge Brende
Børge Brende

Anschließend sind dann noch einmal die Studierendenvertetung, Vorsitzende der isFit (https://www.isfit.org) und des Uni-Sports aufgetreten. Zwischendurch traten Acts auf – wie PandaPanda, eine bekannte norwegische Band. Die Musik ist gewöhnungsbedürftig und könnte in Deutschland niemals massentauglich sein 😀

Zum isFit noch einmal: Das sind die Organisatoren eines studentischen Festivals, des größten studentischen Festivals der Welt! Dabei sind schon David Guetta, Wiz Khalifa und weitere aufgetreten. Das Motto des nächsten Festivals im Februar 2017 wird „Diskriminierung“ sein.

Abschließend kann man sagen, dass das Event eher protzig war: Ein ganzes Fernsehteam, eine riesige Bühne, ein nationaler Fernsehmoderator, ein Minister und tausende Studenten…

Anschließend ging es zum BBQ. Da habe ich das folgende Bild des alten NTNU-Gebäudes gemacht:

NTNU-Hauptgebäude
NTNU-Hauptgebäude

Im Anschluss habe ich mich noch mit Eva in der Stadt getroffen, danach mit Biran und anderen und nach dem Training – um 22 Uhr – für meine Verhältnisse spät gegessen 😀

Hier sind ein paar offizielle Bilder der NTNU, die auch auf Facebook auf deren Seite zu finden sind:

Selfie des Moderators
Selfie des Moderators
Gruppenfoto der 1300 internationalen Studenten
Gruppenfoto der 1300 internationalen Studenten

Die Orientierungswoche

Ich lebe noch!!

Nachdem ich gestern und heute von mehreren gefragt wurde, wie lange ich denn die Wäsche hole, hier ein Lebenszeichen 😉

Gestern ist nix Besonderes passiert. Ohh doch: Ich habe nur knapp 3! Stunden gebraucht, um einen Reiskocher aus einem anderen Stadtteil abzuholen 😀

Zur Erklärung: 5kg Jasmintees kosten hier umgerechnet circa 4€. Also das Beste was passieren kann. Ich liebe Reis 😀

Abends war ich dann mit Eva schick Fußball gucken. Also sie im Kleid, weil sie von einem Konzert kam und ich im BVB-Trikot 😉

Supercup im Mellomveien
Supercup im Mellomveien

Zu dem Ergebnis werde ich mich nicht äußern.

Heute hat die Orientierungswoche begonnen. Also Registrierung, Willkommengrüße vieler Menschen und der Wettbewerb „63° North“, weil Trondheim in 63° nördlicher Breite liegt 😉

Registrierung - Die Ruhe vor dem Sturm
Registrierung – Die Ruhe vor dem Sturm

Da nur 1.250 internationale Austauschstudenten in diesem Semester starten, musste ein komplettes Hotel samt Konferenzsälen angemietet werden.

Nach der Registrierung haben wir ein NTNU-Starterpaket (NTNU = Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens) bekommen. Darin alle wichtigen Informationen, ein T-Shirt und ein Sitzkissen mit den 9 Regeln des Überlebens in der Natur.

NTNU-Starterpaket
NTNU-Starterpaket

Anschließend wurden wir von dem Rektor der Universität und der Bürgermeisterin in einem Event unter dem Titel „Wissen für eine bessere Welt“ begrüßt. Wir als Austauschstudenten sollen der Welt zeigen, dass es keine Diskriminierung und Vorurteile braucht, um friedlich und super nett zusammenzuleben.

Willkommensveranstaltung
Willkommensveranstaltung

Nach einer kleinen Suppe, die „Mittagessen“ genannt wurde, es mir aber nicht annähernd gereicht hat, ging es zum besagten Wettbewerb.

Wir – 1.250 Studenten – wurden von der Band der Universität durch die Stadt zu der Universität geführt.

Fahne der NTNU
Fahne der NTNU

Auf dem Weg dahin musste ich natürlich noch ein obligatorisches Fjord-Bild machen.

Obligatorisches Fjord-Bild
Obligatorisches Fjord-Bild

Die Spiele haben andere Kristiansten Festing stattgefunden.

Kristiansten Festning
Kristiansten Festning

Wir wurden in 8er Gruppen eingeteilt und sind immer gegen 3 andere 8er Gruppen in verschiedenen Disziplinen angetreten. Spiele wie Memorie oder Sackhüpfen. Dadurch hatte ich die Chance noch mehr Leute kennenzulernen. Dazu gehören zB zwei weitere deutsche Jungs aus Aachen, Franzosen und Spanier. Die Spiele haben sehr viel Spaß gemacht – und hungrig. Ein Problem, das ich zu gut kenne 😀

Also schnell zurück ins Studentenwohnheim – nur 20 Minuten Fußweg. Dann ging auf einmal die Tür auf und Victor stand im Raum, unser vierter Mann in der WG. Er kommt aus Mexiko und komplettiert unsere Multikulte-WG 😀

Nun besteht unsere WG aus 4 Jungs, die aus 4 verschiedenen Ländern, von 3 Kontinenten kommen und nur Englisch als Austauschsprache haben – Hände und Füße gibt es natürlich auch noch 😉

Ja. Soweit so gut. Da ich eh gerade gekocht habe und zwei Grandiosas im Ofen waren, haben wir mal richtig aufgefahren. Dann konnten wir zusammen essen und über alles mögliche quatschen.

Morgen gehts zur Immatrikulations-Zeremonie. Dort werden die neuen Erstsemester der NTNU begrüßt und wir sollen auch vor Ort sein. Trachten, tolle Outfits und geschwollene Reden (hoffentlich auf Englisch) werden zuhauf vorhanden sein. Mal sehen 😀

Ich melde mich wieder. Versprochen 😀

Bis dahin!

Neue Mitbewohner und auch mal schönes Wetter

Hallo zusammen,

heute habe ich den Tag mit einem meiner Mitbewohner, Bilar, verbracht. Wir haben für ihn alles Mögliche besorgt und nebenbei noch einiges voneinander erfahren. Zum Beispiel, dass er in Bulgarien direkt am Sonnenstrand wohnt!

Ich habe heute in mehreren Pubs gefragt, ob das deutsche Supercupspiel morgen übertragen wird. Ich bekam immer die Antwort: „Wenn du es gucken willst, kann ich es anmachen“. So sollte es mal bei uns sein. Da würde einem vor den Kopf gestoßen und am Plan festgehalten… So entdeckt man die Unterschiede

Nachdem wir entspannte 10km durch norwegisches „Flachland“ gelaufen sind, waren wir ganz schön K.O. 😀

Speicherhäuser
Speicherhäuser
Der Fjord vom Hafen aus
Der Fjord vom Hafen aus

Es tut mir leid, dass die Speicherhäuser mal wieder dabei sind, aber die sind zum einen das Wahrzeichen der Stadt und zum anderen immer ein Foto wert 😉

Ich bin noch schnell trainieren gegangen und als ich wiederkam, habe ich ein leckeres Essen von Bilar gezaubert bekommen. Wie es sich für Norwegen gehört, mit Kartoffeln und Lachs 😀

Lachs mit Gemüse
Lachs mit Gemüse

Und nun mal etwas Gesellschaftliches: In Norwegen ist es samstags verboten Alkohol nach 18 Uhr zu verkaufen. Unter der Woche ist es bis 20 Uhr gestattet. Damit ihr mal wisst, wie es im Supermarkt nach dieser Uhrzeit aussieht:

Supermarkt ohne Alkohol
Supermarkt ohne Alkohol

Es ist sogar verboten Alkohol zu kaufen, wenn man durch die Schlange an der Kasse nach 18 Uhr erst zahlen kann. Die Kasse blockiert sofort. In Norwegen wird so viel Wirbel um Alkohol gemacht, dass Alkohol immer ein Thema ist. In Deutschland läuft es ja eher nach dem Schema: Aus den Augen, aus dem Sinn.

In diesem Sinne: Ich muss meine Wäsche aus der Waschmaschine holen 😀

Bis die Tage..

Hurtigruten und andere Neuigkeiten

Hallo zusammen,

heute stand die angekündigte Führung durch Eva auf dem Plan. Der Tag begann relativ früh (7:30 Uhr; momentan bin ich etwas aus der Übung mit solchen Uhrzeiten :-D) hat sich aber trotzdem wie immer gelohnt:

Fjord vom Hafen aus
Fjord vom Hafen aus

Ich hatte auch die Möglichkeit ein Schiff der Hurtigrute betreten zu können (danke Eva ;-)). Zum Glück lag ein besonders modernes und schönes an:

Ausblick aus der Loge
Ausblick aus der Loge
Hurtigruten-Schiff
Hurtigruten-Schiff

Natürlich darf ein Aufenthalt im Ausland auch nicht ohne kulinarische Erfahrungen vonstatten gehen. Deshalb habe ich heute mal Brunost getestet. Insgesamt habe ich also Svele med Brunost gegessen. Das ist ein eine Art Pfannkuchen (Svele) mit einem Braunkäse (Brunost). Den Käse würde ich vergleichbar mit einem Chester-Käse einordnen. Dazu noch ein bisschen Sahne und man sieht so aus:

Ich habe überlebt! Und war lecker :P
Ich habe überlebt! Und war lecker 😛

Natürlich darf ein lustiger Aufkleber aus dem Tourbus nicht fehlen, der auch einen Unterschied zu Deutschland zeigt: Man schnallt sich hier immer im Bus an, wenn Anschnallen vorhanden sind…

Anschnallen!!
Anschnallen!!

Übersetzt steht dort: Ohne Gurt kannst du andere Passagiere mit dem Gewicht eines Elefanten treffen.

An diesem Beispiel sieht man auch, dass die norwegische Sprache nicht sehr weit vom Deutschen entfernt ist. Gelesen kriege ich die Sprache auch schon hin. Das Hören steht auf einem anderen Blatt Papier 😀

Nachdem gestern mein erster Mitbewohner in der WG aus Bangladesch angekommen ist und anfangs sehr schüchtern und wortkarg war, habe ich ihn heute besser kennengelernt. Nach meinem Stadttrip habe ich dann meinen nächsten Mitbewohner aus Bulgarien kennengelernt. Ein cooler Typ, mit dem ich morgen noch die fehlenden Utensilien für die Wohnung besorgen gehe. Da wir hier eine komplett nackte Wohnung bezogen haben, fehlen auch so Kleinigkeiten wie Schneidebretter oder Topfkratzer. Aber nur noch bis morgen 😉

Ich melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt.

Bis dahin! 😉

Die erste Wanderung

Hallo zusammen,

heute stand die erste Wanderung an und ich habe über eine Facebook-Studentengruppe einen anderen Studenten gefunden, der mitwollte. Wie es der Zufall wollte, studieren wir beide Informatik im Master und werden auch einen Kurs zusammen haben.

Wanderroute
Wanderroute

Ziel war der in der Nähe liegende See „Tømmerholtdammen“.

Da der Wetterbericht eine Regenwahrscheinlichkeit von 50% angegeben hat, bin ich mit meiner Softshell-Jacke losgezogen. Natürlich verlief die Wanderung im Endeffekt in 4 Stunden Regen und wir hatten mit den knackigen 10°C ordentlich zu kämpfen. Aber der Ausblick, den wir wirklich nah an unserem Studentendorf gefunden haben, hat das alles wieder rausgeholt.

Seht selbst 😉

Blick auf den Fjord
Blick auf den Fjord
Tømmerholtdammen
Tømmerholtdammen
Tømmerholtdammen
Tømmerholtdammen

IMG_5881

Einen kleinen Tipp noch zum Abschluss: Wenn ihr auf die Bilder klickt, seht ihr diese in voller Größe.

Viel Spaß und bis die Tage

P.S.: Morgen steht eine Stadtführung an. Dabei werde ich auch noch einiges festhalten können 😀