Diesen Blog gibt es immer noch und ich werde hier regelmäßig versuchen ein paar Eindrücke zu hinterlassen.
Die erste Woche hat mich wortwörtlich umgehauen! Es war zu viel für mich und meinen (gestählten :-D) Körper….
Am Montag stand das Treffen mit meinem norwegischen Betreuer für mein F&E-Projekt (Vorarbeit von der Masterarbeit) an. Dazu hatte sich ursprünglich ein Dortmunder Professor angekündigt und als dann insgesamt zwei Dortmunder Professoren und eine Doktorandin vor mir standen, war ich schon etwas erstaunt. Mehr aus den Socken hat mich aber die vorherige Einladung des norwegischen Professors zu einem offiziellen Dinner auf Kosten der Hochschule gehauen. Da aber nur zwei deutsche Gäste eingeladen waren (Professor 1 und ich), waren für die anderen Delegierten aus Dortmund kein Platz mehr frei und ich habe den Kürzeren gezogen, da ich in der akademischen Rangliste nicht mit Prof. Dr. mithalten kann. Noch nicht… Wie sich nach einer Viertelstunde in dem Gespräch herausgestellt hat. Denn dann wurde ich von den drei Professoren angeschaut und gefragt, ob ich nicht im Anschluss an meinen Master ein PhD-Programm anhängen möchte. Das Ergebnis daraus wäre der Doktortitel….
Das hört sich jetzt an wie ein Märchen, da einige Studenten auf der Suche nach einem solchen Platz sind, ich war in dem Moment – und bin es jetzt auch noch etwas – aber einfach gesagt überfordert. Ich wollte solch eine Entscheidung frühestens am Anfang des nächsten Jahres treffen, habe mich höflich für das Angebot bedankt, alles offen gelassen und versucht das Gespräch ohne weitere Überraschungen zu überstehen. Ein Doktor in Informatik würde mich nämlich mein Leben lang auf dieses Fach fixieren. Ich weiß noch nicht, ob ich das möchte. Diese Entscheidung hat mir die Tage danach einige Stunden Schlaf und die letzten 3 Tage auch die Stabilität meines Magens gekostet. Es war einfach zu viel… Ich finde, das muss ich auch mal offen zugeben, es ist nicht alles nur Friede-Freude-Eierkuchen. Dieses „Unterfangen“ 😀 Auslandssemester bedeutet auch viel kaltes Wasser und auch gerne mal unangenehme Situationen. Aber dafür mache ich das ja alles. Was sind ein paar Tage kacke Fühlen schon gegen die Erfahrung Leute aus Mexiko, Bulgarien, Bangladesch, Pakistan, Spanien, Frankreich, China, Litauen, USA, Moldavien, Brasilien und anderen Ländern der Welt kennenzulernen. Man kann über alles Mögliche reden, seien es die Unterschiede im Wäschewaschen, dem Staubsaugen, der Bildung, den Sportangeboten oder ganz einfach Fußball. Ich sammle in diesen Stunden, Tagen, Wochen, Monaten Eindrücke aus der ganzen Welt, die man durch Hotelurlaube niemals gewinnen könnte, denn ich lerne die guten, wie auch die schlechten Seiten eines jeden Landes, einer jeder Kultur und eines jeden Menschen kennen. Ungeniert und eiskalt. Sei es zum Beispiel, dass in Bangladesch, weder Staubsauger, noch Spül- oder Waschmaschine benutzt werden oder meine drei Mitbewohner bei aktuellen 10 Grad und Regen schon teilweise an ihre Schmerzgrenze kommen, obwohl es noch viel viel kälter wird 😀
Sei es ein Samstagabend, an dem ich nicht die Partystadt Trondheim erleben will, sondern zusammen mit meinem Mitbewohner in der Küche sitze und das Olympia-Finale zwischen Deutschland und Brasilien schaue, mit einem neuen Freund aus Litauen rede, der mir erklärt, dass die KTU (diese Hochschule in Litauen wurde mir von der FH Dortmund empfohlen) sauschlecht sein soll oder Leute aus Augsburg und einen Norweger treffe und mit denen bis in die bitterkalte Nacht hinein über Angeln und Unterschiede zu Deutschland rede 😀
Dazu erstmal genug. Aber das muss auch alles mal gesagt werden. Ein Auslandssemester ist nicht nur Studieren an einem anderen Ort, sondern auch das Teilen des Badezimmers und der Küche mit vorher Unbekannten, die immer mehr zu Freunden werden. Da kann ein Ausflug zu IKEA bei Starkregen zu einem Abenteuer werden 😀
Eine Situation, in der es nicht einfach ist: Ich warte seit – ich glaube – 2 Wochen auf ein Paket aus der Heimat (ich finde das Wort für „Zuhause“ klasse ;-)), weil es in Oslo beim Zoll liegt. Nun muss ich dort eine Liste mit Gegenständen einreichen, die sich in dem Paket befinden. Das Öffnen des Pakets scheint wohl zu viel Arbeit zu verursachen 😀
Gestern habe ich dann auch die ersehnten Informationen für einen Trip zu den Lofoten (So siehts da aus) bekommen. Aber auch zum Geirangerfjord möchte ich unbedingt noch (Der sieht so aus)! Wie die Planung weitergeht, werdet ihr hier erfahren.
Jetzt kommen noch ein paar Bilder, die ich zwischendurch gemacht habe 😀





Ich melde mich die Tage wieder!
Ach nochwas: Wenn ihr Themenwünsche habt, schreibt mich einfach an. Zum Beispiel wurde ich schon gefragt, wie die Norweger an sich so drauf sind oder wie das Essen ist. Dazu werde ich auch noch was schreiben. Denn: Wer nicht fragt bleibt dumm und voller Vorurteile 😉
Bis dahin…

Sieh zu,dass du da schnell hinkommst.Das sieht ja traumhaft aus